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Marder fangen oder vertreiben - Auf die legale Art!

Der Marder

Deutsche Marderarten im Überblick

In Deutschland ist vor allem der Steinmarder und der Baummarder beheimatet, die zur Gattung der Echten Marder gehören. Artgenossen wie der Dachs werden oft fälschlicherweise nicht mit dem Marder in Verbindung gebracht. Weitere Unterarten sind Iltis, Hermelin, Mauswiesel, Europäischer Nerz und Amerikanischer Nerz. Marder, auch Mustelidae genannt, sind Canoidea und somit Mitglieder der hundeartigen Raubtierfamilie.

Merkmale des Marders

Marder WinterschlafMaßgebend für die äußerliche Erscheinung des Marders ist ein lang gestreckter Körper mit vier kleinen Beinen und einem spitz zulaufenden, ovalen Kopf sowie kleinen Ohren. Nur der Dachs und der Vielfraß fällt durch eine robustere und schwerfälliger wirkenden Ausprägung des Körpers im Vergleich zu den restlichen Arten auf. Ein langer Schwanz, der genau wie das kurze, struppige Fell mit diversen Malen geprägt sein kann, findet sich bei allen Arten. Streifen und Zeichen auf weißem, gelblichen oder bräunlichem Hintergrund verleihen dieser Spezies eine optisch äußerst vielfältiges Auftreten in der Natur. Insbesondere die Unterarten Tigeriltis und das Streifenwiesel verfügen über ein auffälliges Ring- und Streifenmuster auf ihrem Fellkleid. Hermelin und Mauswiesel haben zudem die Fähigkeit, die Farbe ihres Fells den Jahreszeiten sowie deren Temperaturen anzupassen und erlangen so einen besseren Sichtschutz vor Fressfeinden. Neben einem kräftigen Gebiss mit bis zu 38 Zähnen zeugen auch fünf Zehen mit länglichen Sichelkrallen von deren Fähigkeit als Räuber. Unzweifelhaft sind die kampfbereiten Tiere respektable Gegner beim Aufeinandertreffen mit Konkurrenten in der freien Wildbahn. Zur körperlichen Auseinandersetzung kommt es jedoch nicht zwangsläufig: Dank ihrer analen Geruchsdrüsen stecken Marder ihr Revier ab oder schlagen sogar mit unangenehmen Gerüchen natürliche Widersacher in die Flucht. Mit Ausnahme des Vielfraßes oder der Otter, die wegen ihres Jagdgebiets unter Wasser Schwimmhäute besitzt, sind die restlichen Marderarten kleiner ausgefallen. Die Ursache für die mannigfaltigen Detailunterschiede im Körperbau, Größe und Gewicht liegen im Lebensraum und Jagdverhalten begründet. So graben sich manche Arten Tunnelgänge, um ihrer Beute nachzustellen, andere erweisen sich als regelrechte Kletterkünstler und erklimmen problemlos hohe Bäume und Wände. Vor allem am Kiefer und Gebiss lässt sich anhand Schärfe und Breite der Zähne feststellen, ob es sich um einen Fleischfresser oder einen Nuss- und Früchteesser handelt. Durchgehend durch alle Unterarten hinweg neigen Männchen zu einem bis zu 25 % erhöhten Körpergewicht. Das Gesamtgewicht aller Unterarten reicht dabei von 25 Gramm bis hin zu 30 Kilogramm.


Die Marderarten:


Echte Marder

Zu den echten Marder in Deutschland gehören der Steinmarder und der Baummarder. Insgesamt gibt es weltweit sieben Arten der Gattung der „echten Marder“. Fast alle Arten dieser Gattung sind ausschließlich Waldbewohner, bis auf der Deutsche Steinmarder. Er ist die einzige Art, die sich auch im Lebensraum des Menschen wohlfühlt.


Mustela – Untergruppe der Marder

Die Gruppe Mustela ist den meisten Menschen ein unbekannter Begriff. Hierbei handel es sich um die Untergruppe der Marder. In Deutschland gibt es aus dieser Gruppe 5 weitere Arten. Diese sind im folgenden beschrieben.


Mauswiesel

marder loswerden

Iltis

Iltis

Amerikanischer Nerz

Amerikanischer Nerz


Europäische Nerz (ausgestorben)

Europäischer Nerz


Verbreitung und Lebensraum

Nahezu auf dem ganzen Erdball finden sich Artverwandte oder Unterarten der Marderfamilie. Der Schwerpunkt der Vorkommen liegt in Eurasien. Nur extrem unwirtliche, schwer zugängliche Orte wie arktische Zonen oder einsame Inselgruppen mit geschlossenen Ökosystemen blieben bisher von der Besiedlung durch die quirligen Räuber verschont. Auf dem amerikanischen Kontinent sind der Vielfraß und diverse Wiesel und der südamerikanische Fischotter stark vertreten. Aber auch auf einst unbekannten Gebieten wie Neuseeland konnten die Säugetiere neue Lebensräume für sich erschließen. Mit Hilfe des Menschen eroberten sich Hermelin und Mauswiesel dort ein neues Stammesgebiet. Aufgrund der großen Artenvielfalt zeigt sich der Marder als äußerst anpassungsfähig. So erstrecken sich seine Reviere von kalten Tundraregionen über Steppen bis hin zu dicht bewachsenen Waldgebieten auf der ganzen Welt. Reservoire mit relativ wenig Feuchtigkeit meiden sie jedoch und sind dort seltener anzutreffen. Bevorzugte Umgebungen bieten mit einem See oder Flusslauf wichtige Wasserquellen, manche Marder zieht es auch in die unmittelbare Nähe des Meeres. Seeottern können beispielsweise nahezu komplett ohne Festland auskommen. Da sie nicht nur Jäger, sondern auch Gejagte sind, ziehen sich Marder für die Regeneration in eine entlegene, sichere Behausung zurück.

Lebensweise

Tagsüber ruhen viele Marderarten und gehen erst bei Einbruch der Dämmerung auf Beutefang. Allerdings gibt es auch einige Vertreter, die dem Sonnenlicht nicht abgeneigt sind und am helllichten Tag eine ausgeprägte Aktivität vorzeigen. Erschafft der Marder sich nicht sein eigenes Domizil, so bedient er sich verlassener oder übernommener Bauten anderer Tiere. Als Vorteil für enge Gänge und Löcher erweist sich hierbei der schlanke Körperbau des Marder, der das Eindringen in vermeintlich unpassierbare Schlupflöcher ermöglicht. Neben der Präsens zu Boden und auf den Bäumen sorgen Nerze und Otter für die Besetzung feuchter Zonen mit reichlich Wasser. Großen Wert legen die gesamte Gattung auf das eigene Hoheitsgebiet. Rivalitäten – Ausnahmen stellen die gesellige Otter und der Dachs dar – um Reviere sind bei diesen Einzelgängern während eines Treffens auf Artgenossen die Regel. Geruchsstoffe aus der Analdrüse markieren Grenzen und werden von Gegenspielern mit rabiaten Mitteln unter Einsatz des Gebisses und Überlagerung eigener Stoffe wieder entfernt. Mit ihrer feinen Nase kommunizieren die Tiere untereinander, aber auch der Gehörsinn und die Identifikation von Gesichtern ist eine wichtige Eigenschaft der Mardersprache. Marder leben bis zu 20 Jahre in freier Wildbahn. Weibchen bekommen meist einmal im Jahr Nachkommen. Bis zur Geburt eines Wurfes vergehen zwischen 30 und 60 Tage. Allerdings kann das Einsetzen der Trächtigkeit durch körperliche Prozess sich einige Zeit hinauszögern und so den Zeitraum über mehrere Monate strecken. Frisch geborene Marder sind anfangs vollkommen blind und können sich kaum orientieren. Allerdings entlaufen diese bereits mit zwei Monaten ihrer Geburtsstätte und zeugen bereits nach ungefähr ein bis zwei Jahren den ersten Nachwuchs.

Nahrung des Marder

Marder essen zwar hin und wieder auch pflanzliche Nahrung, ihr natürlicher Energielieferant ist jedoch Fleisch. Dank geschickter Kampftechniken wie dem Nackenbiss oder gezieltem Verletzen von Schlagadern reißen die Raubtiere Opfer mit beachtlicher Größe. Dabei zeigt der Marder sich nicht allzu wählerisch und konsumiert Insekten, kleine Wirbeltiere gleichermaßen wie Würmer oder Reptilien. Aber auch manchen Beeren, Knollen oder Nussarten ist er von Zeit zu Zeit nicht abgeneigt. Echte Marder stellen hier eine Ausnahme und beschränken sich meistens auf vegetarische Kost. Ebenso bedient er sich an den Kadavern verstorbener Tiere und trägt so als Allesfresser einen Anteil zur Beseitigung von tierischen Überresten bei. Bei der Jagd sowie beim Verzehr gehen Marder mit ausgesprochenem Geschick vor und greifen bei schwer zu öffnenden Nüssen oder Schalen auf Steine als Handwerkzeug zurück. Bekannt dafür ist beispielsweise die Seeotter, die mit wuchtigen Schlägen versucht Muscheln zu öffnen, um an ihren leckeren Inhalt zu gelangen.

Stammesgeschichte

Bereits vor ungefähr 50 Millionen Jahren streiften Marder durch die noch junge Erde – vortrefflich auf heute europäischem Gebiet und später auch in Asien. Durch Veränderung des Erdklimas vor 10 Millionen Jahren hin zu kühlerem und gemäßigterem Wetter, erfuhr die Spezies erste Anpassungen an die neuartigen Lebensbedingungen. Durch Wanderung und besseren Lebensumständen von Beutetieren profitierte auch der Marder. Eurasien gilt dabei als Schmelztiegel für die meisten der heute bekannten Arten. Von dort aus breiteten sich die Tiere in durch schmale Landrouten oder zufällige Ereignisse immer weiter aus und setzten so den Grundstock des aktuellen Verbreitungsgrades dieser Raubtiere. Relativ spät folgten auch das Hermelin und das Mauswiesel und wanderten im Zeitraum des Pleistozän nach Nordamerika aus. Von dort aus startet eine erneute Ausbreitungswelle ins südliche Amerika. Untersuchungen an Fossilien und deren Alter lassen diese Schlussfolgerung zu. Die enge Verwandtschaft zwischen den Tieren untereinander unterstützt diese Annahme. In den meisten Fällen führen die gemeinsamen Wurzeln der zahlreichen Arten direkt nach Eurasien zurück.

Verhältnis zum Menschen

In der Welt der Menschen genießen die Räuber trotz ihres hohen Nutzens als Schädlingsbekämpfer nicht überall einen guten Ruf. Denn auf manche Zucht- und Nutztiere des Menschen haben Marder es als Beute abgesehen. So gehören Hühner und Hasen je nach Art durchaus auf ihre Speisekarte. Auch als unwillkommene Gäste im Dachstuhl und aufgrund angefressener Kabel im Motorraum von PKWs erhalten vor allem Steinmarder (Martes foina) des Öfteren intensive Geringschätzung. Einen hohen Bekanntheitsgrad erlangte der Nerzmantel, der aus dem Fell des Europäischen Nerzes angefertigt wird und den Bestand der Unterart massiv gefährdete. Da Nagetiere ebenfalls zu den bevorzugten Nahrungsmitteln gehören, halten aber auch viele Menschen ein Frettchen, welches der Züchtung aus einem Iltis entsprang, als Haustier.