Marder auf dem Dachboden – Was tun?
Wenn der Marder auf dem Dachboden für Unruhe sorgt
Der Baummarder ist sehr scheu und meidet den Menschen mehr als sein Artgenosse, der Steinmarder, der in Europa auch als Automarder weit verbreitet ist. Die nachtaktiven Tiere suchen gerne Unterschlupf auf Dachböden und unter Dächern von Häusern. Dabei stört es sie nicht, dass diese vom Menschen bewohnt sind. Lediglich andere Steinmarder sollen ferngehalten werden, weshalb das Revier oft und geruchsstark markiert wird. Natürlich ist das für die Bewohner eine Belästigung, doch weitaus schlimmer sind die Schäden, die durch das Graben von Tunnelgängen an der Dachisolierung entstehen. Zusätzlich zu den störenden nächtlichen Geräuschen, die der Marder dabei verursacht, hat die Zerstörung der Dämmwirkung eine kaputte Isolierung zur Folge. Diese Kältebrücke zieht Feuchtigkeit und damit verbundenen Schimmelbefall nach sich.
Ein Marder darf nur mit entsprechender Lizenz gefangen werden
Steinmarder sind keine bedrohte Tierart. Trotzdem unterliegen sie in Deutschland dem Jagdrecht. Somit dürfen sie nur mit einer Jagd-Berechtigung gejagt und gefangen werden. Einige Bundesländer verlangen sogar aufgrund einer Fallenfangverordnung einen Fallenpass, der über einen speziellen Lehrgang erworben werden muss. Allerdings löst der Fang des Marders auch selten das Problem, denn aufgrund der vorhandenen Duftspuren würde der Bau schnell von einem anderen Artgenossen bezogen werden oder das ausgesetzte Tier findet wieder zurück.
Die Vertreibung der unliebsamen Untermieter
Die Idee ist, dem ungebetenen Gast sein Revier unattraktiv zu machen, damit er möglichst freiwillig seinen Bau verlässt. Die sogenannten Vergrämungsmittel sollen den Aufenthalt des Tieres stören und seinen Lebensraum für ihn unerträglich machen. Doch den Marder aus seiner Behausung zu vertreiben ist außerordentlich schwierig, da er mehrere Unterschlüpfe in seinem Bau hat und sich jeweils in den ruhigeren und unbelasteten Teil zurückzieht, bis die Luft wieder rein ist.
Es gibt umstrittene Hausmittel, die den Marder vertreiben sollen
Das kann durch stetiges Stören der Nachtruhe des Marders am Tag geschehen, etwa durch lautes Radio oder gezieltes Klopfen. Auch laute, mechanische Wecker werden gerne eingesetzt um das Tier zu vertreiben. Der Steinmarder hat ein feines Näschen, daher bietet der Handel Anti-Marder Sprays und Pasten an, die spezielle Duftstoffe enthalten, die für die Tiere unerträglich sein sollen. Auch Hundehaare, WC-Duftsteine, Tabasco, Pfefferspray oder Tierurin können die Marder vertreiben.
Warum die Marderfalle auch keine zufriedenstellende Lösung ist
Nur während der Schonzeit, in der die Marder ihre Jungen aufziehen, ist das Marder fangen verboten. Doch auch für das Aufstellen einer Marderfalle bedarf es den Jäger oder einen berechtigen Fachmann. Es gibt Lebendfallen und Totschlagfallen. Letztere sind natürlich verboten, doch eine Lebendfalle kann vom Jäger aufgestellt werden. Dabei muss bedacht werden, dass die Drahtkäfige mit Stoff oder Teppich ausgelegt werden, da die Steinmarder nicht auf Draht laufen und somit nie in den Käfig gehen würden. Zusätzlich muss für den Allesfresser ein attraktiver Köder ausgelegt werden.
Wie ein Marderschreck wirkt
Die modernen Marderschreck Geräte arbeiten mit Ultraschall und manche zusätzlich mit Blitzlicht. Der hohe Ultraschallton wird vom Menschen kaum wahrgenommen, der Marder jedoch wird durch ihn sehr gestört. Die zusätzlichen Blitzlichter sind für die nachtaktiven Tiere eine große Belästigung. In der Nacht sind ihre Pupillen stark erweitert und wenn der Marderschreck aktiv ist, wird der Steinmarder vom Blitzlicht geblendet, verwirrt und verstört. Diese Prozedur wird der Marder nicht oft mitmachen, sodass er sein Revier in den meisten Fällen freiwillig räumt.